58 Jahre und kein bisschen leise. In der Tat: Die Beatstones zählten in den 1960er Jahren
zu den populärsten Beatbands in Bayern. Sie supporteten im CircusKrone 1966 die Troggs
und 1967 die Kinks, spielten live im BR und in vierzig Münchner Clubs wie z. B. Cracker Box,
La Luna, PN, Silbergrotte, Fendilator, Gasteig Alm, Schmuckkastl oder Palais de Dance.
Die Band entstand 1964 aus einer Mopedclique in Mü-Pasing. Grund: Beatles, Stones und
die "Weiber". Letztere schwärmten für Beatmusiker. Geübt wurde in der Garage. Die ersten
Instrumente: Eine Mandoline, Geschirrtöpfe und ein Pappkarton als Basstrommel. Bald wurde
das Equipment besser, die Absätze höher, die Haare länger. 1. Auftritt war im Mai 1965 in der
Schauburg Planegg, gefolgt von vielen Beatstones-Sonntagsjumps im Pasinger Bräustüberl.
Auf der 1. offiz. Münchner Beatparty 1965 im Dt. Theater lauerten bereits die Autogramm-
jäger. Es ging aufwärts, ein Bandbus mußte her. Die Presse informierte. Plakate klebten u. a.
in Fulda, Penzberg, Regensburg. Die Setlist wude mit kniffligen Who- und Yardbirdstiteln auf-
gepeppt, für neuen Sound sorgte ab 1968 ein genialer Keyboarder, der eigene Stücke und
Bearbeitungen dabei hatte. Zahlreiche US-Club-Engagements führten kurzzeitig zu folgendem
Namensdreher: Stoned Beat. Das passte in die Zeit!
In den 70-ern gab es wg. Bund und Discowelle etliche Auftrittsstreichungen, die 80er Jahre
entschädigten dann mit angesagten Clubs wie Rigan Club, Podium, Marienkäfer oder domicile.
Trotz eigener Titel (die Single Feeling erschien 1984) und aktuellem Material (Police, Toto), die
Oldies waren immer gefragt! 1990 sponserte Radio Gong das 25. Bandjubiläum im Schlachthof,
auf legendären Bällen in FFB avancierte man zur Hausband. Ja, der Fasching! Wer nennt die
Feten, zählt die Partys - von den Weissen Festen bis zu Oly-Lust? Highlights: Der 40. Birthday
von Foreigner-Frontman Lou Gramm im La Bouca, die After-Show-Party von U2 im Seehaus,
das Theatron im Olympiapark, die Uni-Reitschule, die CeBit in Hannover. Silvester 1999 ging es
in die Pasinger Fabrik und 2002 open air auf den Münchner Marienplatz.
Sänger-Doppel Rolf Falter/Dirk Ziebolz verließ 2009 die Band. Es kam: Rainer Blencke und
sorgte mit Stimme, Gitarre, Saxophon und Entertainerqualitäten für frischen Wind. 2010 ging
im Feierwerk das 45. Jubiläum über die Bühne, Silvester 2011 stieg Pete York ein, 2012 rockte
man beim Tollwood-Silvester. Fulminante Gigs: ADAC, BMW, Alt-Schwabinger Strassenfeste,
Musiknächte Erding, Pasinger Prinzregentgarten, die Irish Pubs Kilian´s bzw. Kennedys, feine
Engagements im Kunst- u. Filmmilieu und last not least das geliebte Schwabinger Podium.
2015 wurde "50 Jahre BS" im Schloss abgefeiert, 2016 ging´s nach Venedig ins Hilton, 2018
hievte der BR die Truppe in die TV-Doku "Mythos 68, ein wildes Jahr in Bayern". 2019 rief das
Sintflutfestival Erding und 2020, anläßlich der Ausstellung "Beat in Schwabing", lud die Pasinger
Fabrik zum umjubelten Beatstones-Konzert. Dann kam Corona...and now: The beat goes on!
Im Programm: Yardbirds, Beatles, Doors, CCR, Searchers, Tremeloes, Van Morrison, Stones, Small Faces, Jethro Tull,
Joe Cocker, Doobie Brothers, Spencer Davis, Bob Dylan, Fleetwood Mac, J. L. Lewis, Ray Charles, Manfred Mann u. v. a.
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